Kunstwerke geben Praxisräumen eine neue spannende Atmosphäre

 

Aus: Michael Light, FULL MOON, 1999

Die Räume der Privatpraxis für Orthopädie und Sportmedizin haben einen neuen Look bekommen. Die Fotografien und Zeichnungen von insgesamt vier Künstlern mit Renommee geben den Behandlungszimmern, dem Wartezimmer und Anmeldebereich eine spannende Atmosphäre.

Von Christian Tomaszewski hängen acht handgefertigte Zeichnungen aus, die auf den ersten Blick wie Film-Poster wirken. Der gebürtige Pole Tomaszewski, der in Brooklyn lebt und arbeitet, hat im Jahr 2008 „Hunting for Pheasants“ (Fasanenjagd) als Ausstellung konzipiert und darin eine Reise durch die Weltgeschichte der letzten hundert Jahre inszeniert. Die abgebildeten Personen sind Figuren der Zeitgeschichte, die schließlich politisch motivierten Attentaten zum Opfer fielen. So zum Beispiel Graf Bernadotte, Präsident des schwedischen Roten Kreuzes und erster UN-Vermittler in Palästina, oder Harvey Milk, der erste homosexuelle Bürgermeister einer amerikanischen Großstadt, San Francisco. Sein Leben wurde mit Sean Penn verfilmt.

Diango Hernandez, Copyright: the artist, courtesy Capitain Petzel Galerie, Berlin

Einen ganz anderen Eindruck vermitteln die elf gerahmten Fotografien des kubanischen Konzept-Künstlers Diango Hernández, der in Düsseldorf lebt und arbeitet. Bei den Werken aus seiner Rubens-Förderpreis-Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst in Siegen 2010 dreht sich alles um das Thema Licht. Mit seiner Leica-Kamera mit Noctilux-Objektiv, einem der lichtstärksten Objektive, hat Diango Hernández die Faszination der Nachtlichter mit offener Blende (also ohne scharf zu fokussieren) festgehalten. Dabei ist es ihm gelungen, quasi eine Rekonstruktion des unterbewussten menschlichen Sehens zu schaffen, so als würden wir nachts als Mitfahrender im Auto nur noch Lichtpunkte verschwimmen lassen. Es wirkt wie abstrakte Malerei und ist sicher eine der schönsten Fotoserien des Künstlers, von dem sich wichtige Werke in internationalen Museumssammlungen befinden.

Aus: Michael Light, FULL MOON, 1999

Diese Serie verbindet sich hervorragend mit den Bildern von Michael Light, von dem nun schon zum zweiten Mal einige Bilder in der Praxis hängen. Der US-Amerikaner ist mit „Full Moon“ als Buchprojekt und Ausstellung zur Jahrtausendwende berühmt geworden, weil er als erster Fotograf das Archiv der NASA mit den Mondexpeditionen ausgewertet hat und Vergrößerungen von den Original-Dias machen durfte. Sein Projekt besteht aus brilliant detailscharfen, digitalen Neuabzügen jener Fotografien, die NASA-Astronauten während der zahlreichen bemannten Weltraumflüge der Jahre 1965-1972, vor allem während der ersten erfolgreichen Mondlandung im Juli 1969 aufnahmen.
Im Wartezimmer der Praxis befinden sich drei Photo-Gravuren von Paul Strand aus seinem frühen Portfolio „The Formative Years“ von 1914-1917. Paul Strand ist einer der berühmtesten und stilbildendsten US-amerikanischen Fotografen, der von 1890 bis 1976 gelebt hat. Diese hochwertigen Prints der zu Zeiten des ersten Weltkriegs entstandenen Aufnahmen wurden Anfang der 1980er Jahre angefertigt.

 

28.01.2015


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