Thomas Graw: Psychologe von Österreichs Nationalelf

Das Ziel heißt Brasilien, der Weg ist weit: Dipl.-Psych. Thomas Graw ist seit Jahresbeginn als leitender Sportpsychologe der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft, die bei der nächsten Weltmeisterschaft 2014 endlich mal wieder dabei sein will.

Die Österreicher befinden sich in der Qualifikationsgruppe zusammen mit Deutschland. Das erste Duell der Nachbarländer endete am 11. September mit einem deutschen 2:1-Sieg in Wien. Thomas Graw war vor Ort im Ernst-Happel-Stadion und zog nach einer starken Vorstellung „seiner“ Österreicher dieses Fazit: „Wir waren die bessere Mannschaft. Oft hängt es aber an Kleinigkeiten, häufig ist die Tagesform entscheidend.“

Nach dem VfL Bochum ist es das zweite Team, das der 47-jährige Bochumer betreut. „Es ist mein erster Verbandsauftrag und eine sehr interessante Aufgabe. Denn der Verband und die Spieler sind offen für mentale Themen“, sagte Graw, der sein sportpsychologisches Coaching für die Mannschaft und Gruppen anbietet, sich aber auch viel individuell mit den Spielern beschäftigt. Dies beschränkt sich nicht nur auf die Perioden, an denen das Team zu WM-Qualifikationsspielen oder Testspielen zusammenkommt. Graw: „Ich stehe mit den Spielern auch via Telefon oder Internet in Kontakt – das multimediale Zeitalter macht’s möglich.“ Auch tauscht er sich regelmäßig mit dem österreichischen Nationaltrainer Marcel Koller aus, mit dem er schon beim VfL Bochum zusammengearbeitet hat und der ihn nun in die Alpenrepublik geholt hat.

Die nächsten Spiele Österreichs in der WM-Qualifikation sind die beiden Duelle mit Kasachstan: Zunächst geht es am 11. Oktober in Altana und nur fünf Tage später in Wien um wichtige Punkte in der Qualifikations-Gruppe C, in der die österreichische Nationalmannschaft nun unbedingt die ersten Erfolgserlebnisse feiern will. „Wir haben ja gegen Deutschland eine gute Leistung gezeigt. Daher gilt es jetzt ins Bewusstsein zu holen, durch welche konkreten Maßnahmen und Prozesse wir uns das erarbeitet haben. Das sind etwa die hohe Laufbereitschaft oder die Kreativität im Mittelfeld, wodurch wir gute Chancen herausgespielt haben. Außerdem müssen wir uns darauf konzentrieren, was in der eigenen Hand liegt“, sagte Graw vor dem Abflug am 6. Oktober ins Trainingslager im österreichischen Bad Tatzmannsdorf.

Thomas Graw kooperiert seit Praxiseröffnung im Januar 2011 mit der Privatpraxis für Sportmedizin und Orthopädie. Bis dahin war er im Technologiezentrum Ruhr an der Ruhr-Universität bereits der Praxis von Dr. Joachim Schubert angegliedert. An der Humboldtstraße hat er seine Psychologische Praxis nun ausgebaut.

 

05.10.2012


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